Dienstag, 3. Dezember 2013

Meine ersten Versuche mit der W6 Overlock

Schon 2 Tage nach meiner Bestellung war sie da ... mein neues Zaubermaschinchen - die W6 Overlock. So viel hatte ich über sie gelesen. Ganz schnell sollten mir nun fast alle Nähwerke von der Hand gehen. Ein paar Tage musste ich mich noch gedulden, denn nur mal eine halbe Stunde am Abend - wenn die Kinder schlafen - war mir einfach zu wenig zum Ausprobieren. Ich wollte mir Zeit für die neue Nähmaschine nehmen. Am Samstag war es dann so weit. Die Kinder waren mit Papa beschäftigt und ich hatte mich bereits lang und breit mit der Anleitung beschäftigt. Nun sollte die Praxis folgen. 
Eigentlich sollte alles ganz schnell und einfach gehen. Die Fäden waren voreingefädelt. An diese mussten nur meine Fäden angeknüpft werden, wodurch das neue Einfädeln ganz schnell gehen sollte. Das war die Theorie. In der Praxis hatte ich sehr schnell das Handbuch neben mir, um die Fäden doch selbst einzufädeln. Nach einigen Versuchen war es geschafft und ich versuchte die ersten Stiche. Genau 2 hab ich geschafft, dann ist der erste Faden gerissen - also neu einfädeln. Bis ich tatsächlich die erste Naht hinbekommen habe, hat es bestimmt eine Stunde gedauert.  Danach wurde ich ganz mutig und hab schnell ein Shirt für meine Tochter zugeschnitten. Das Zusammennähen sollte nun ja in Windeseile erledigt sein.  Aber auch da hatte ich mich getäuscht. Wenn die Maschine tat, was sie sollte, ging es tatsächlich schnell. Aber ich habe mehr eingefädelt und neu begonnen als durchgehend genäht. Auch das Auftrennen einer Overlock-Naht hab ich schnell gelernt.  Am Ende war ich fix und fertig. Das Shirt hatte ich allerdings tatsächlich auch fertig. So schlecht sah es gar nicht aus und die Nähte sind tatsächlich nicht zu vergleichen mit den Einzelnähten (Geradstich und Sicherungsnaht) meiner normalen Maschine.

Von meinem ersten Erfolg beflügelt (die erste Stunde Fädelarbeit hatte ich verdrängt), hab ich 2 Tage später wieder zugeschnitten und saß an der Maschine. Der Ärmelstoff war diesmal sehr fein und die Einstellungen der Maschine wohl nicht ideal. Alles zog sich in die falsche Richtung, die Fäden verknoteten oder rissen. Wie im ersten Versuch war ich wieder am Einfädeln und Einstellungen testen. Diesmal aber war ich kurz vorm Verzweifeln. Ich war den Tränen näher als dem perfekten Pulli. Dabei wollte ich doch nur schnell ...
Ich hab geflucht, gefädelt, genäht, geflucht und wieder gefädelt. Nicht immer war mir klar, warum die Maschine mal nähte und dann doch der Faden wieder riss. Ich hatte keine Ahnung, wo der Fehler lag. Nach einer Zeit, in der ich auch mit meiner normalen Maschine und allen Nähten 3-mal nähen das Shirt fertig gehabt hätte, hatte ich das T-Shirt fertig. Und ich war es auch - fix und fertig. 


Einfädeln kann ich nun, aber verstanden hab ich das Maschinchen noch immer nicht. Wenn sie näht, macht sie es super, aber wenn es irgendwo hängt, ist es zum Verzweifeln. Ich werde wohl noch ein paar Stunden Schweiß, ein paar Meter Garn und ein paar Versuche brauchen, um die W6 Overlock zu verstehen und die perfekte Naht hinzubekommen. Trotzdem macht es Spaß, mit der Maschine zu nähen, denn wenn sie läuft, dann läuft's...


In diesem Sinne - wer ein günstiges Angebot für eine Overlock bekommt und sich mit dem Gedanken an eine solche Maschine trägt, der sollte zugreifen. Aber er sollte sich nicht zu sehr blenden lassen von der angeblichen Zaubermaschine blenden lassen - auch diese Maschine ist nur so gut wie sein Anwender. Und die Anwendung will geübt sein.

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